Thyssenkrupp streicht 420 Jobs: "Perspektivisch der Tod des Standorts"
Der Anlagenbauer hat die Belegschaft am Vormittag über die Pläne informiert. Nur etwa 110 Stellen sollen erhalten bleiben. Betriebsrat und Gewerkschaft üben Kritik.
Der Plan sieht vor, dass insgesamt 420 Stellen im Bremer Norden abgebaut werden, teilte das Unternehmen bei einer Betriebsversammlung mit. Vor allem in der Produktion fallen die Jobs weg. Nur 110 Stellen sollen unter anderem in den Bereichen Finanzen, Personal und Service erhalten bleiben. Ein endgültiger Beschluss fällt der Aufsichtsrat des Konzerns am Mittwoch. "Das ist perspektivisch der Tod des Standortes", sagte Volker Stahmann, Vertreter der Gewerkschaft IG Metall. Das Unternehmen beschäftigt am Standort Bremen-Farge etwa 550 Menschen und stellt Montageanlagen für Verbrenner- und Elektromotoren her.
Beschäftigte sollen unter guten Bedingungen gehen
Die Beschäftigten werden jetzt noch gebeten, die Aufträge, die noch da sind, abzuarbeiten, sagte die Betriebsratsvorsitzende Simone Sasse zu buten un binnen. "Wenn der Beschluss im Aufsichtsrat gefasst worden ist, werden wir uns mit dem Interessenausgleich und Sozialplan auseinandersetzen müssen. Sodass die, die gehen müssen, unter gutem Bedingungen gehen", hofft Sasse.
Das Unternehmen habe die Transformation verschlafen und zu lange an Verbrenner-Motoren festgehalten, sind sich Betriebsrat und Gewerkschaft einig. Außerdem werfen sie Thyssenkrupp schwere Fehler im Management vor. Das Unternehmen selbst wollte sich vor der Aufsichtsratssitzung nicht zu den Plänen äußern.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 23. September 2024, 8 Uhr